- Gaumen
- Gau|men ['gau̮mən], der; -s, -:
obere Wölbung im Innern des Mundes:er hatte Durst, sein Gaumen war ganz trocken.
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1. obere Wölbung der Mundhöhle:harter, knöcherner G. (vorderer Gaumen);weicher G. (hinterer Gaumen; Gaumensegel);mein G. ist ganz trocken.2. (meist geh.) Gaumen (1) als Geschmacksorgan:einen feinen G. haben (ein Feinschmecker sein);etw. kann auch den verwöhntesten G. (Geschmack) reizen;etw. beleidigt den G. (schmeckt sehr schlecht), kitzelt den G., schmeichelt dem G. (schmeckt sehr gut);etw. ist etw. für jmds. G. (etw. schmeckt jmdm. sehr gut);etw. ist etw. für einen verwöhnten G. (befriedigt einen Feinschmecker).* * *
Gaumen,Munddach, Palatum, obere Begrenzung der Mundhöhle der Wirbeltiere. Bei Fischen und Amphibien wird das Epithel des Gaumens durch Deckknochen an der Basis des Hirnschädels gestützt (primärer Gaumen). Durch einwärts in die Mundhöhle wachsende Fortsätze des Zwischen- und Oberkiefers und des Gaumenbeins bildet sich bei den höheren Wirbeltieren (bereits bei Krokodilen) ein sekundärer Gaumen aus, der nach oben eine Nasenhöhle abteilt, die jedoch über die Choanen mit der Mundhöhle oder dem Rachen in Verbindung bleibt.Beim Menschen und den Säugetieren gliedert sich der sekundäre Gaumen in einen harten Gaumen (Palatum durum) und den nach hinten anschließenden weichen Gaumen (Gaumensegel; Palatum molle), eine bewegliche, häutige und muskulöse, die Mundhöhle vom Schlund trennende Platte, die nach unten mit einem kegelförmigen Anhang endet, dem Zäpfchen. Das Gaumensegel besitzt einen Ausschnitt, dessen bogenförmige Begrenzung beidseitig in zwei Falten übergeht, eine vordere und eine hintere, die beiden Gaumenbögen, zwischen denen jeweils eine Mandel (Gaumenmandel) liegt.Der weiche Gaumen hat die Aufgabe, die Nasenhöhle gegen die Mundhöhle abzuschließen, was sowohl für den Schling- und Schluckakt als auch für die Sprache wichtig ist. Die Bildung des Gaumens beginnt beim Embryo bereits in der 6. Schwangerschaftswoche. Vom Stirnfortsatz wächst das Pflugscharbein nach unten und vereinigt sich mit den seitlich vom Oberkieferfortsatz herkommenden Gaumenplatten. Wird diese Entwicklung gestört, so entsteht die Gaumenspalte.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Mundhöhle, Zunge, Gaumen* * *
Gau|men, der; -s, - [mhd. goume, ahd. goumo, eigtl. = Rachen, Schlund, verw. mit ↑gähnen]: 1. obere Wölbung der Mundhöhle: harter, knöcherner G. (vorderer Gaumen); weicher G. (hinterer Gaumen, Gaumensegel); mein G. ist ganz trocken; Er rieb seine Zunge gegen den ausgetrockneten G. (Ott, Haie 181); Die Zunge vom G. schnalzen, dass es knallt (Kempowski, Uns 84). 2. (meist geh.) ↑Gaumen (1) als Geschmacksorgan: einen feinen G. haben (ein Feinschmecker sein): etw. kitzelt den G. (ist sehr appetitlich; ist etwas für Feinschmecker); etw. kann auch den verwöhntesten G. (Geschmack) reizen; etw. beleidigt den G. (schmeckt sehr schlecht), schmeichelt dem G. (schmeckt sehr gut); etw. ist etw. für jmds. G. (etw. schmeckt jmdm. sehr gut); etw. ist etw. für einen verwöhnten G. (befriedigt einen Feinschmecker); er hatte in der Kenntnis dieses Getränks (= des Whiskys) große Fortschritte gemacht und berichtete von seinem nun anspruchsvollen, nicht mehr zu täuschenden G. (Kronauer, Bogenschütze 59).
Universal-Lexikon. 2012.